Tanzen gehört sicherlich zu den ältesten Kulturpraktiken der Menschheit. In jüngerer Zeit erlebte der Paartanz einen Boom durch Filme wie „Saturday Night Fever“ in den 70ern und „Dirty Dancing“ in den 80ern. Die Schauspieler John Travolta, Patrick Swayze und Jennifer Grey wurden zu Vorbildern auf dem Parkett. Seit einigen Jahren sorgen vor allem populäre TV-Tanzshows für eine breitere Öffentlichkeit. Sich gemeinsam mit einer Partnerin oder einem Partner zur Musik zu bewegen, ist ein tolles Gefühl. Wer es selbst erleben möchte, hat in Krefeld seit 40 Jahren eine feste Adresse dafür: die Tanzschule Kostorz.
Im Januar 1984 bot Udo Kostorz an der Marktstraße seinen ersten Kurs an. Mit gerade einmal 24 Jahren hatte sich der Krefelder selbstständig gemacht. „Dabei war ich als Jugendlicher ein richtiger Tanzmuffel“, gibt er lachend zu. „Sobald die Musik lief, stand ich lieber an der Bar oder habe mich sogar ganz verdrückt.“ Doch eines Tages ließ er sich doch „bequatschen“, es zumindest einmal zu versuchen. Der erste Tanzkurs wurde für den 18-Jährigen zum Schlüsselerlebnis. „Es war ein Wow-Effekt, eine totale Explosion“, erzählt der heute 64-Jährige mit leuchtenden Augen. „Man kann das gar nicht richtig beschreiben.“ Schnell stand für ihn fest: „Das möchte ich weiter machen.“ Der ursprünglich geplante Berufsweg im naturwissenschaftlichen Bereich wurde ad acta gelegt. Stattdessen absolvierte Udo Kostorz in Köln eine dreijährige Ausbildung zum Tanzlehrer. Damit begann seine langjährige Karriere.
Heute besteht das Team aus insgesamt vier ausgebildeten Profis, die alle dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) angehören. Darunter sind Kostorz’ Ehefrau Yvonne und ihre gemeinsame Tochter Lara. An den zwei Standorten Marktstraße und Haus Blumenthal finden pro Woche 90 Kurse statt. Rund 1.300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer frönen regelmäßig diesem Hobby. Sie kommen vom gesamten Niederrhein und darüber hinaus. Los geht es beim Kindertanz, die ältesten Tänzerinnen und Tänzer sind schon weit über 80. Auch bei Einschränkungen wie Rückenproblemen oder Schwierigkeiten mit dem Kniegelenk ist Tanzen in einem bestimmten Rahmen möglich. „Tanzen kennt kein Alter“, betont Udo Kostorz. „Es hält körperlich und geistig fit und beweglich.“ Nicht wenige Stammtänzerinnen und -tänzer sind seit 20 oder 30 Jahren dabei.
Wichtig ist Udo Kostorz der persönliche Kontakt: „Wir kennen alle unserer Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Namen.“ Auf jede und jeden werde individuell eingegangen. „Wir betreiben hier keinen Leistungssport. Es geht um die Freude an der Sache“, betont der erfahrene Lehrer. Das berühmt-berüchtigte Abzählen wird bei Kostorz nicht praktiziert. „Fehlerchen“ führen nicht zu peinlichen Situationen in der Gruppe. „Vielmehr lachen wir alle gemeinsam, wenn man mal aus dem Takt kommt.“ Er und sein Team verstehen sich als „Glücklichmacher“. Wer Ehrgeiz auf dem Parkett entwickelt, kommt gleichwohl auf seine Kosten: „Gerade weil wir mit Leichtigkeit und Spaß an die Sache herangehen, ist der Lerneffekt besonders hoch.“ Ob Standard oder Latein, ob Discofox, Rumba, Walzer oder Cha-Cha-Cha – alle bekannten Tänze werden angeboten. Darüber hinaus gibt es besondere Kurse, zum Beispiel „Line Dance“, ein Trend aus den USA. Dabei wird einzeln in Reihen vor- und nebeneinander getanzt. „Das ist sehr beliebt, insbesondere bei den Damen“, so Udo Kostorz.
Überhaupt sind es vor allem die Frauen, die den Tanz zunächst als wunderbare Freizeitbeschäftigung entdecken. „Die Herren müssen erst überzeugt werden. Da hat sich in den letzten 50 Jahren nichts geändert.“ Doch die Tanzschule Kostorz ist bekannt dafür, auch den Männern Beine zu machen. „Bei uns wird selbst der größte Tanzmuffel zum begeisterten Tänzer“, verspricht Udo Kostorz. Dafür sei eine kostenlose Schnupperstunde von 45 Minuten ideal. „Es gibt sofort Erfolgserlebnisse, die motivieren.“ Nicht selten ist es die anstehende Hochzeit, die ein Paar zum Tanz bringt – mitunter dauerhaft.
Der Paartanz sei mit keinem anderen Hobby vergleichbar, findet Udo Kostorz. „Zu zweit erlebt man schöne und harmonische Momente.“ In seinen Augen sei es die beste und effektive Partnerschaftspflege. „Viele Paare kennen das: Neben Beruf, Familie und den vielen Verpflichtungen bleibt im Alltag wenig Raum für die Beziehung. Ein Abend oder Sonntagnachmittag beim Tanzen schafft diesen Raum.“
Für das kommende Jubiläumsjahr sind einige Besonderheiten für die treuen und neuen Tanzfans geplant. So soll unter anderem im März eine Ehemaligenparty stattfinden. „Dann treffen sich hoffentlich möglichst viele, die in den 80er- und 90er-Jahren als Jugendliche die Tanzschule besucht haben. Das wird ein tolles Wiedersehen“, freut sich Udo Kostorz.
Tanzschule Kostorz
Zentrale: Marktstraße 55 (2. Standort: Haus Blumenthal)
47798 Krefeld
Telefon: 02151 26626 (Mo-Fr von 16.00 bis 20.00 Uhr)
E-Mail: service@tanzschule-kostorz.de
tanzschule-kostorz.de